Scandinavian Activity Contest

Dieses Wochenende findet der Scandinavian Activity Contest statt, für mich einmal die Gelegenheit, darauf einzugehen, was eigentlich so die Faszination am Contesting ist, und wie so typische Contest-QSOs aussehen können.

Was genau ist eigentlich ein Contest?

Unter einem Contest im Amateurfunk versteht man einen Funkwettbewerb. Worum geht’s da genau? Das regelt die Ausschreibung des jeweiligen Wettbewerbs im Detail. Im Grunde kann man aber eines sagen: Es geht grob darum, innerhalb eines festgesetzten Zeitraums, zum Beispiel 12 Stunden oder 24 Stunden, möglichst viele Funkverbindungen mit möglichst vielen verschiedenen Funkpartnern zu absolvieren und hierbei bestimmte Daten mindestens zu übertragen. Am Beispiel des oben verlinkten Scandinavian Activity Contest ist es so, dass hier Funkverbindungen mit skandinavischen Stationen gewünscht sind (bzw. als Skandinavier eben alles, was nicht skandinavisch ist), und hierbei neben dem Rapport (also in SSB 59) eine laufende Nummer auszutauschen, die die Anzahl der bisher stattgefundenen eigenen Verbindungen repräsentiert. Als Beispiel:

Ich als DG9VH würde eine Verbindung mit SA7BNT haben und hätte schon 12 Verbindungen im Log, dann würde ich meinem Gesprächspartner nun als Austausch „59 13“ übermitteln. SA7BNT wiederum hätte vielleicht schon 114 Verbindungen und würde mir dann „59 115“ übermitteln. Das war’s dann schon. Danke, Ende… fertig.

Wie sieht sowas im echten Leben aus? Dazu habe ich euch mal auf meinem Web-SDR eine kurze Videosequenz aufgezeichnet, die eine finnische Station – hier OH8WR – bei der Arbeit zeigt:

Mitschnitt aus dem Scandinavian Activity Contest

Wie läuft also so eine Verbindung ab? OH8WR ruft zunächst sowas wie: „CQ Contest OH8WR“ worauf hin sein QSO-Partner antwortet mit dem eigenen Rufzeichen, z.B. „DG9VH“. Hierauf erwiedert OH8WR „DG9VH you are 59 123“ – DG9VH wiederum bestätigt den Empfang mit einem „Roger, thanks, you are 59 019“, was OH8WR wiederum ebenfalls mit einem „Thanks“ bestätigt – das war schon die Verbindung.

Jetzt kann sich jeder denken, was er mag, aber so richtig viel Funkverbindung ist das ja nicht – soll es aber auch nicht sein, denn das Ziel ist es in einem solchen Wettbewerb ja nicht, den Gegenüber von seiner Lebensgeschichte zu erzählen, sondern eben im besagten Wettbewerbszeitraum viele QSOs = Verbindungen hinzubekommen, und da hat man eben nicht viel Zeit zu verlieren.

Im Video von OH8WR sieht man aber, dass durchaus kurze Nettigkeiten drin sind.

Was genau fasziniert nun an einem solchen Wettbewerb? Nun, es ist denke ich für jeden ein ganz verschiedener Anreiz, an einem Contest teilzunehmen: Für mich war es immer die Tatsache, viele verschiedene Stationen ins Log zu bekommen aus den verschiedensten Ecken der Welt, die man so evtl. an „normalen Tagen“ nicht so direkt hört und arbeitet. Auch die Tatsache, sein Equipment mal austesten zu können bezogen auf die Leistungsfähigkeit z.B. der Antenne oder des Empfängers, kann hier ein Grund sein. Ich habe schon in Contesten verschiedene Funkgeräte an der gleichen Antenne anhand ihrer Empfangseigenschaften einschätzen gelernt und dabei gemerkt, dass z.B. der Yaesu FT-857D gegenüber anderen Transceivern (wie z.B. meinem Xiegu G90) einpacken kann, wenn es mal „eng auf den Bändern“ wird.

Andere haben vielleicht die Motivation, den Wettbewerb zu gewinnen oder zumindest in den Top-10 zu landen. Daran ist auch nichts auszusetzen! Schließlich ist es ein Wettbewerb, der genau dafür da ist, nämlich seine Kräfte zu messen und das Ding zu gewinnen!

Wer jetzt ein wenig angeteasert wurde zum Thema Contesting, dem sei einfach mal die Webseite des DARC Contest-Referats empfohlen, wo es viele Infos rund um das Thema Conteste etc. gibt. Schaut einfach mal rein!

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