Seit 1.8. diesen Jahres (also noch taufrisch) ist er „on Air“ – der digitale Rundfunk im DAB+-Standard. Seit 2.8. hat sich diese neue Technik auch bei mir zu Hause eingefunden – seit diesem Tag bin ich im Besitz eines Albrecht DR315 Internet/DAB/DAB+/UKW-Radios.
An dieser Stelle will ich nun meine ersten Erfahrungen mit dem Gerät selbst und dem neuen Übertragungsstandard mitteilen.
Zunächst einmal ein paar Rahmeninformationen: Ich wohne im Saarland, wie man ja weiß. Jetzt ist es sicherlich interessant zu wissen, welche Sender hier überhaupt per DAB/DAB+ empfangbar sind. Einen Überblick hierüber erhält man unter nachfolgendem Link: http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/DAB/Deutschland/Saarland.htm.
Doch zurück zum Albrecht DR315:
Das Gerät selbst überzeugt zunächst rein optisch durch sein retro-angehauchtes Design und seinen sehr klaren Aufbau. Die Anordnung der Bedienelemente ist logisch und man kann das Gerät eigentlich recht intuitiv bedienen. Es gibt sogar eine IR-Fernbedienung, die es ermöglicht, das Radio zu nutzen, ohne wirklich den Sessel verlassen zu müssen.
Die erste Inbetriebnahme:
Wenn man das Gerät das erste Mal einschaltet beginnt ein assistentengestützes Installationsprozedere, bei dem zunächst ein Scan über den DAB/DAB+-Frequenzbereich durchgeführt wird und hier die Sender eingefangen werden, die empfangbar sind. Anschließend möchte das Gerät ans Internet angebunden werden. Da ich lokal ein geschütztes WLAN nutze, wählte ich hier den eleganten Weg, das Radio auch per WLAN zu betreiben. Entgegen vieler Foreneinträge empfand ich das Prozedere weniger verwirrend und unlogisch. Entweder hat man hier in der Firmware mächtige Veränderungen vorgenommen (was ich nicht glaube) oder es ist einfach so, dass ich als Funkamateur technisch im Vorteil bin. Wie auch immer.
Das Radio sucht also bei der Einbindung zunächst die zur Verfügung stehenden WLAN-Router ab, präsentiert diese in einer Liste, aus der man sich den gewünschten Router (seinen eigenen logischerweise) heraussuchen kann (durch drehen des Tune-Knopfes selektieren und mit Druck auf selbigen Knopf das WLAN auswählen). Im Anschluss wird man nach dem WLAN-Passwort gefragt. Hier ist die Eingabe des Passwortes ähnlich einfach (wenn auch ein wenig aufwändig): Man dreht am Tune-Knopf, um den passenden Buchstaben oder die passende Ziffer zu selektieren und übernimmt durch Druck auf den Tune-Knopf das ausgewählte Zeichen in das Passwort. Mit der Auswahl von „ok“ bestätigt man das Passwort und das Radio übernimmt die Einstellungen und bucht sich im Netz ein.
Tatsächlich werden Netzwerkaktivitäten nur vorgenommen, wenn entweder ein Firmware-Update angestoßen wird oder eben die Internet-Radio-Funktion (oder der integrierte Medienplayer) gestartet wird. Im „normalen“ DAB-Modus ist das WLAN quasi deaktiv.
Empfangsqualität:
Was die Fähigkeiten des Empfängers angeht, kann ich jetzt aufgrund der Versorgungssituation auf meiner Seite nur sagen, dass ich alle DAB/DAB+-Sender in bester Signalstärke empfange, wenn die Antenne komplett ausgezogen ist. Im Grunde kann man die Antenne an meinem Standort auch weitgehend einfahren und senkrecht aufrichten – die Empfangsstärke vermindert sich hier nur um 1-2 Punkte (was zu keinen Veränderungen des Empfangs führt). Sieht aber optisch finde ich „doof“ aus. Teleskopantennen gehören optisch einfach komplett ausgezogen 🙂
Was den UKW-Empfang angeht, ist der Empfänger nicht wirklich der Hit, braucht er aber auch nicht, da die Sender, die ich im UKW hören würde, ebenfalls per DAB/DAB+ ausgestrahlt werden bzw. auch per Internet-Radio empfangbar wären. Der Empfang von Internet-Radiosendern ist ebenfalls problemlos möglich, wenn auch hier seltsamerweise in den Lautsprechern in den Sprechpausen ein Knacken hörbar ist (über Kopfhörer wiederum nicht). Mich störts jetzt nicht, weil bei Musikprogrammen das Knacken nicht hörbar ist und ich Sprach-Sender überwiegend gerne auch mit Kopfhörer genieße.
Klang:
Die Wiedergabequalität über die beiden eingebauten, nach oben abstrahlenden 5 W-Lautsprecher kann man als gut bezeichnen. Klar ist, dass über zwei direkt nebeneinander liegende Lautsprecher kein rechtes Stereo-Feeling entstehen mag, aber der Klang selbst ist an sich gut. Auch das Klangbild an sich würde ich mit „rund und ausgewogen“ umschreiben wollen (immer in Relation zur Lautsprechergröße betrachtet). Betreibt man einen Kopfhörer (in meinem Fall einer der 20/30-Euro-Preisklasse) am Radio, kann man hier wirklichen Stereo-Genuss erhalten und merkt auch ganz deutlich, dass das Radio an sich mehr kann, als die Lautsprecher von sich geben wollen.
Fazit:
Für ca. 150 Euro erhält man mit dem Albrecht DR315 ein breit gefächertes Radiogerät, was man ohne zu Lügen als „Allrounder“ bezeichnen kann, der zukunftssicher einen Radiogenuss über die Abschaltung des UKW-Analog-Rundfunks hinaus sicherstellen dürfte. Internet-Radios werden in den Formaten MP3, WMA und Realaudio unterstützt – was wohl ebenfalls eine große Breite an möglichen Sendern bereithält.