Ein nicht ganz streitfreies Thema stellt die Betriebsart „Echolink“ dar. Hier gibt es Befürworter und Gegner, die sogar die Meinung vertreten, Echolink sei kein Amateurfunk mehr. Doch was genau ist Echolink eigentlich?
Echolink, oder „iLink“ wie es zu seiner Entstehungszeit hieß, ist die Bezeichnung für das Programm und das dahinterstehende Netz von Repeatern und Link-Stationen, die über das Internet miteinander vernetzt sind und es auf diesem Wege ermöglichen, Funkverbindungen durch das Internet hindurch zu tunneln. Im Grunde funktioniert dies so:
Wir nehmen an, wir hätten zwei Relais-Funkstellen, die relativ weit voneinander entfernt sind – sagen wir mal auf zwei verschiedenen Kontinenten. Diese beiden Funkstellen sind auf dem Audio-Weg mit einem Rechner verbunden, der wiederum eine (breitbandige) Internet-Verbindung besitzt. Die Rechner ihrerseits sind nun via Internet miteinander verbunden, so dass sie die Audiosignale der jeweiligen Gegenstelle lokal wiedergeben können, vergleichbar wie beim Telefon.
Auf der Funkseite jeder Relaisfunkstelle haben wir nun Funkamateure mit entsprechend ausgerüsteten Funkgeräten, die einen DTMF-Tongeber besitzen. Dieser ist notwendig, um die Relaisfunkstelle mit ihren erweiterten Funktionen fernzusteuern.
Jetzt ist es diesen beiden Funkamateuren möglich, durch einen Interconnect der Relais untereinander eine Funkverbindung miteinander aufzunehmen, ohne nun eine Kurwellen-Anlage oder große Antennenanlage aufbauen zu müssen, da der Löwenanteil der Distanz ja über das Internet abgewickelt wird.
Doch genau die Tatsache, dass die Verbindungen über das Internet laufen, ruft die Stimmen herbei, die diese „Betriebsart“ verteufeln. Hier wird behauptet, Echolink sei kein Amateurfunk, da es ja auch keine Funkverbindung mehr wäre, die die Verbindung zwischen den beiden Funkamateuren herstellt, sondern eben eine Internet-Verbindung.
Meine Meinung zu dem Thema ist jedoch eine recht neutrale:
Soll doch jeder, der Echolink nutzen möchte, dies tun – man selbst wird ja nicht gezwungen, dies auch zu tun, es gibt schließlich genug andere „Spielarten“, bei denen man sich selbst verwirklichen und austoben kann.